WÜRZBURG – Schwindelerregende Höhen, enge Gebälke und spektakuläre Ausblicke: Die Höhenretter der Berufsfeuerwehr Würzburg trainierten jetzt den Ernstfall in zwei der markantesten Kirchen der Innenstadt. Im Neumünster und in der Marienkapelle probte das Team die Rettung aus 40 bis 50 Metern Höhe – eine Übung, die Teamgeist, Präzision und Fitness erfordert.
Rettung aus der Kuppel – Herausforderung Neumünster
Im Neumünster hallen die Stimmen der Feuerwehrleute durch das Kirchenschiff, während sie sich durch eine kleine Luke ins Gebälk wagen. Über ein Seil werden Feuerwehrmann Tobias Klopf und ein Kollege, der als „Verletzter“ agiert, langsam abgeseilt. „Das Szenario: Ein Dachdecker hat sich bei Arbeiten verletzt und muss sitzend gerettet werden“, erklärt Klopf. Jeder Handgriff muss sitzen, jeder Karabiner doppelt geprüft werden – am Ende gelingt die Rettung sicher und routiniert.
Komplexe Rettung in der Marienkapelle
Wenige Stunden später wartet die nächste Herausforderung: Im engen Glockenturm der Marienkapelle liegt eine „verunfallte“ Monteurin auf einer Trage. Die Höhenretter bauen eine Seilbahn über das Vordach und lassen die Patientin samt Retter sicher zum Unteren Markt hinab – mit einmaligem Blick auf Festung, Weinberge und die Dächer Würzburgs. „Hier oben muss jeder Schritt wohlüberlegt sein“, sagt Andreas Baumann, Leiter der Höhenrettung.
Teamarbeit und Ausdauer gefragt
Die Höhenretter sind im gesamten Umkreis die einzigen Spezialisten für solche Einsätze. Besonders bei Kirchen stoßen sie auf architektonische Herausforderungen, die viel Übung und Kreativität verlangen. „Je öfter man es übt, umso sicherer wird man“, meint Klopf – und schwärmt von den einzigartigen Ausblicken, die die Arbeit in luftiger Höhe mit sich bringt.