MÜNCHEN – Die Bayerische Staatsregierung brachte am Dienstag (07.10.2025) ein Gesetz zum Schutz vor Drohnenüberflügen auf den Weg. Der Ministerrat reagiert damit entschlossen auf die zunehmende Bedrohungslage durch unbemannte Luftfahrtsysteme. Die Landespolizei erhält die Kompetenz, im Gefährdungsfall künftig auch gegen solche Flugsysteme vorgehen zu können.
Polizei bekommt neue Befugnisse zur Drohnenabwehr
Die Staatsregierung reagiert damit auf die Gefahr durch unbemannte Luftfahrtsysteme und stärkt den Schutz der Menschen sowie von Einrichtungen der kritischen Infrastruktur in Bayern. Das Gesetz beinhaltet spezielle polizeiliche Befugnisse, um auf konkrete oder drohende Gefahren reagieren zu können, wenn diese von einer Drohne oder anderen unbemannten Fahrzeugsystemen ausgehen. Ebenso kann die Polizei auch gegen den oder die Drohnenführer vorgehen.
Drohnenabwehr in drei Schritten
Die Abwehr erfolgt in drei Schritten: Eine Drohne muss zunächst überhaupt erst erkannt werden. Anschließend ist eine Verifizierung vonnöten, ob es sich um einen erlaubten Flug oder um ein unerlaubtes oder gar gefährliches Flugobjekt handelt. Eine als gefährlich erkannte Drohne soll anschließend unschädlich gemacht werden können.
Dies kann beispielsweise durch elektronische Übernahme ihrer Steuerung, das Einfangen mit einem Netz oder ähnlich sanfte Mittel wie die Störung des Antriebs erfolgen. Wenn die Drohne eine unmittelbare Gefahr darstellt aollen auch andere geeignete Wirkmittel zum Tragen kommen. Welche das sein können, konkretisierte Ministerpräsident Markus Söder in einer anschließenden Pressekonferenz: „Abschießen statt Abwarten muss im Endeffekt die Konsequenz lauten.“
Neuer Artikel im Polizeiaufgabengesetz
Auf allen drei Stufen enthält der Gesetzentwurf die nötigen rechtlichen Befugnisse für die bayerische Polizei, um Drohnen wirksam abwehren zu können. Dazu will die Regierung einen neuen Artikel in das Polizeiaufgabengesetz einfügen. Der Gesetzentwurf geht nun in die Verbandsanhörung. Anschließend erfolgt die Weiterleitung an den Landtag.
Drohnenkompetenz- und -abwehrzentrum in Erding geplant
Um die neuen und vorhandenen Kapazitäten effektiv zu bündeln, soll die Bayerische Polizei am Defense Lab Erding ein eigenes Drohnenkompetenz- und -abwehrzentrum einrichten. Der Ministerrat beauftragte das Innenministerium, mit sofortiger Wirkung eine Task Force einzurichten, welche den Aufbau des neuen Zentrum vorantreibt. Dieses soll schon im ersten Quartal 2026 seinen Betrieb aufnehmen.