BONN – Der Deutsche Tierschutzbund ruft zur Unterstützung einer Bundestagspetition auf, die Tierversuche an Affen beenden will. 1.676 nicht-menschliche Primaten kamen allein 2023 in deutschen Laboren für Experimente und gesetzlich vorgeschriebene Tests zum Einsatz. Die Petition „Abschaffung von Tierversuchen an Affen“ muss bis zum 20. Oktober 2025 mindestens 30.000 Unterschriften erreichen, damit sich der Petitionsausschuss des Bundestags mit dem Anliegen befassen muss.
Petition fordert Ausstieg aus Primatenversuchen
Die Petition fordert den Bundestag auf, notwendige Schritte einzuleiten, um Tierversuche an nicht-menschlichen Primaten zu beenden. Die Förderung tierversuchsfreier Methoden soll jährlich um mindestens zehn Prozent erhöht werden. Initiiert haben die Petition die Organisationen Ärzte gegen Tierversuche und PETA Deutschland.
„Primaten sind hochsoziale, sensible und intelligente Lebewesen. In den Laboren werden unsere nächsten Verwandten in sterile Käfige gesperrt und leidvollen Versuchen ausgesetzt“, erklärt Jessica Rosolowski, Fachreferentin für tierversuchsfreie Wissenschaft beim Deutschen Tierschutzbund. Fast alle Tiere stammten aus Zuchtfarmen in EU-Drittländern, die auch Tiere aus der Wildnis fangen.
Javaneraffe gilt inzwischen als stark gefährdet
Die am häufigsten verwendete Art, der Javaneraffe, gilt inzwischen als stark gefährdet. „Es ist nicht zu rechtfertigen, Leid und Tod von Tieren in Kauf zu nehmen, um fragwürdige Daten zu gewinnen“, so Rosolowski. Stattdessen müssten alle Ressourcen in tierversuchsfreie und humanrelevante Methoden fließen.
Die Petition kann nach einer kurzen Registrierung auf der Petitionsseite des Deutschen Bundestags unterzeichnet werden. Bei einer positiven Bewertung ist die Bundesregierung verpflichtet, zu reagieren.