KARLSRUHE/RIMINI – Die Bundesanwaltschaft ließ in der Nacht zum Donnerstag (21.08.2025) den ukrainischen Staatsangehörigen Serhii K. aufgrund eines Europäischen Haftbefehls vom 18. August in der Provinz Rimini durch italienische Carabinieri (italienische Militärpolzei) festnehmen. Der Mann steht im dringenden Verdacht, einer der Koordinatoren der Sprengstoffanschläge auf die Gaspipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 im September 2022 gewesen zu sein.
Ukrainer soll Nord-Stream-Operation koordiniert haben
Die Behörden ermitteln gegen den Festgenommenen wegen gemeinschaftlichen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion, verfassungsfeindlicher Sabotage und Zerstörung von Bauwerken. Laut Haftbefehl gehörte Serhii K. zu einer Gruppe, die im September 2022 nahe der Insel Bornholm Sprengsätze an beiden Nord-Stream-Pipelines platzierte. Für den Transport nutzten er und seine Mittäter eine Segelyacht, die von Rostock aus startete und zuvor mit gefälschten Ausweispapieren über Mittelsmänner bei einem deutschen Unternehmen angemietet worden war.
Sprengstoff detonierte am 26. September 2022
Die Sprengsätze detonierten am 26. September 2022 und beschädigten beide Pipelines schwer. Daraufhin kam der Transport russischen Gases nach Europa zum Erliegen. Nach seiner Überstellung aus Italien ist eine Vorführung des Beschuldigten vor einen Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs anberaumt.