PASSAU – Die Stadt Passau arbeitet seit November 2024 an ihrer kommunalen Wärmeplanung und entwickelt einen strategischen Fahrplan für eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2045. Aktuell läuft die Bestands- und Potenzialanalyse, die systematisch vorhandene Möglichkeiten zur Wärmeversorgung im gesamten Stadtgebiet erfasst, bewertet und kartografiert.
Eignungsprüfung und erste Ergebnisse
Im ersten Schritt teilte das Planungsteam das Stadtgebiet in 80 Teilgebiete auf und prüfte die grundsätzliche Eignung für leitungsgebundene Wärme- oder Wasserstoffnetze. Die Analyse zeigt: Zentrale Wärmeversorgung eignet sich besonders für innerstädtische Bereiche, während dörflich geprägte Ortsteile und Einfamilienhäuser besser auf dezentrale Lösungen wie Einzelwärmepumpen oder Biomasseheizungen setzen.
Potenzialanalyse: Von der Theorie zur Praxis
Die laufende Potenzialanalyse nimmt aktuelle Wärmeverbräuche, bestehende Energieinfrastrukturen und mögliche erneuerbare Energiequellen in den Blick. Ziel ist ein realistisches Zielszenario für die Jahre 2030, 2035 und 2040. Das Team bestimmt sowohl das theoretische als auch das tatsächlich umsetzbare Potenzial, berücksichtigt dabei Investitionskosten sowie technische und wirtschaftliche Aspekte. Interviews und Workshops mit lokalen Fachakteuren liefern zusätzliche Erkenntnisse.
Ausblick und Beteiligung der Öffentlichkeit
Im Herbst präsentiert die Stadt die Ergebnisse der Bestands- und Potenzialanalyse im Stadtrat und gegenüber der Öffentlichkeit. Interessierte Bürgerinnen und Bürger finden bereits jetzt Infos zur Eignungsprüfung und weitere Hintergründe online unter www.passau.de/waermeplanung.
Hintergrund: Gesetzliche Grundlage und Zielsetzung
Das Wärmeplanungsgesetz, in Kraft seit 01.01.2024, verpflichtet Städte wie Passau zur systematischen Analyse und Planung einer treibhausgasarmen Wärmeversorgung. Mindestens alle fünf Jahre erhält der kommunale Wärmeplan ein Update, das neue technologische Entwicklungen, Infrastruktur und rechtliche Rahmenbedingungen berücksichtigt.