MĂNCHEN – Eine spektakulĂ€re europaweite Polizeiaktion hat eine internationale Drogenschmuggel-Bande gesprengt. Die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift Nordbayern des Zollfahndungsamtes MĂŒnchen und des Bayerischen Landeskriminalamtes vollstreckte am 16. und 17. Juli 2025 vier Haftbefehle und durchsuchte 13 Objekte in mehreren europĂ€ischen LĂ€ndern. Den Erfolg machte die Behörde am Montag (21.07.2025) publik.
Drogenschmuggel ĂŒber konstruiertes Scheinfirmen-Geflecht
Die Ermittlungen richten sich gegen eine siebenköpfige Gruppierung, die neue psychoaktive Stoffe in konzentrierter Form aus China bestellte und nach Deutschland schmuggelte. Die illegalen Endprodukte verkauften die TĂ€ter ĂŒber das Internet im Postverkehr an Kunden, viele davon in Bayern. Im Hintergrund stand dabei ein ausgeklĂŒgeltes Netzwerk aus Scheinfirmen und Strohmannkonten im In- und Ausland. Die Erlöse aus dem Drogenschmuggel könnten sich auf Millionen Euro belaufen.
Deutscher Drahtzieher steuerte Bande aus Portugal
Im Zentrum der Ermittlungen steht ein 40-jĂ€hriger Deutscher, der nach Portugal ausgewandert war und von dort den Drogenschmuggel aus China koordinierte. Er lieĂ quartalsweise bis zu 30 Kilogramm illegaler Substanzen nach Nordrhein-Westfalen liefern. Dort stellten von ihm angeworbene Personen die Endprodukte her. UnterstĂŒtzung erhielt der HauptverdĂ€chtige dabei von einem 55-jĂ€hrigen deutschen Komplizen, der zunĂ€chst ebenfalls in Portugal lebte, spĂ€ter nach Niedersachsen zog.
Drogenschmuggel: MittÀter in vier LÀndern verstreut
Eine 33-jĂ€hrige ehemalige brasilianische LebensgefĂ€hrtin des Drahtziehers half beim Drogenschmuggel, indem sie ĂŒber MittelsmĂ€nner Strohkonten fĂŒr die illegalen GeschĂ€fte eröffnete. Ein 34-jĂ€hriger Brite ĂŒbernahm von Portugal und spĂ€ter von GroĂbritannien aus den Kundensupport, die Pflege des Webshops und die Einrichtung von Girokonten fĂŒr den Zahlungsverkehr. Die Fahnder vollstreckten die Haftbefehle in Portugal, GroĂbritannien, Niedersachsen und den Niederlanden.
Sportwagen und Segelboot beschlagnahmt
Bei den Durchsuchungen stellten die Zollfahnder schriftliche Aufzeichnungen, DatentrĂ€ger und Mobiltelefone sicher. In Portugal beschlagnahmten sie einen hochwertigen Sportwagen und das Segelboot des Hauptbeschuldigten. In einer Privatwohnung in Nordrhein-Westfalen fanden sie 110 Ampullen mit einer pulverförmigen Substanz, bei der es sich vermutlich um eingeschmuggelte Drogen handelt. Die internationalen Ermittlungen unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Köln wegen VerstöĂen gegen das Neue psychoaktive Stoffe Gesetz und GeldwĂ€sche dauern an.


