MÜNCHEN – Deutschland hat am Freitag (18.07.2025) erstmals seit August 2024 wieder Straftäter nach Afghanistan abgeschoben. Unter den 81 Personen in dem Sammelflug nach Kabul befanden sich 15 Schwerkriminelle aus Bayern im Alter zwischen 24 und 43 Jahren. Die Abschiebung der meisten von ihnen konnte direkt aus bayerischen Gefängnissen heraus erfolgen, wie Innenminister Joachim Herrmann am Freitag mitteilte. Die Delikte reichten von Sexualstraftaten über Mord und Totschlag bis hin zu schweren Körperverletzungen und Betäubungsmittelkriminalität.
Abschiebung als wichtiges Signal für die Migrationswende
Der bayerische Innenminister bewertete die Abschiebung als wichtiges Signal für die Migrationswende der neuen Bundesregierung. „Wer kein Aufenthaltsrecht hat oder gegen geltende Gesetze in Deutschland verstößt, muss schnellstmöglich unser Land wieder verlassen“, erklärte Herrmann. Er dankte allen beteiligten Bundes- und Landesbehörden für die reibungslose Zusammenarbeit und lobte Bundesinnenminister Alexander Dobrindt für das schnelle Handeln.
197 weitere afghanische Straftäter warten auf Ausreise
Herrmann drängte auf eine Verstetigung der Rückführungen nach Afghanistan. Die eigens beim Bayerischen Landesamt für Asyl und Rückführungen eingerichtete „Taskforce für Straftäter“ beschäftigt sich aktuell mit 197 weiteren schweren Straftätern aus Afghanistan. „Aus meiner Sicht ist es deshalb sinnvoll, dass der Bund hierzu auch unmittelbar Gespräche mit der afghanischen Seite führen will“, so Herrmann.