MÜNCHEN – Mit der wachsenden Bedeutung der Rüstungsindustrie steigt auch das Interesse von Unternehmen aus verschiedenen Branchen, neue Geschäftsfelder in diesem Bereich zu erschließen. Auf Initiative von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger veranstalteten das Bayerische Wirtschaftsministerium gemeinsam mit den bayerischen Arbeitgeberverbänden bayme vbm eine Informationsveranstaltung zum Thema „Neues Geschäftsfeld Verteidigungswirtschaft“.
Großer Wandel in der bayerischen Industrie
„Wir erleben einen großen Wandel in der bayerischen Industrie: Während manche Branchen Personal abbauen müssen, erfahren andere einen neuen Aufschwung. Gleichzeitig zwingen uns geopolitische Veränderungen, wirtschaftliche und politische Strategien anzupassen“, so Aiwanger. Der Einstieg in die Verteidigungsindustrie erfordere teils umfassende Anpassungen, etwa bei Zertifizierungen oder im Umgang mit den speziellen Strukturen des militärischen Beschaffungswesens.
25 Prozent der Aufträge sollen nach Bayern
„Die Bayerische Staatsregierung hat sich zum Ziel gesetzt, dass mindestens 25 Prozent des zusätzlichen Auftragsvolumens für Verteidigung nach Bayern gehen“, erklärte Bertram Brossardt, bayme vbm Hauptgeschäftsführer. „Das ist ein wichtiges Signal an die bayerische Wirtschaft und speziell an unsere bayme vbm Mitgliedsunternehmen.“ Bayern sei das Zentrum der Verteidigungsindustrie in Deutschland und Europa.
Bayern bereits stark in Rüstungsbranche vertreten
Rund ein Drittel der gesamtdeutschen Wertschöpfung in der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie wird im Freistaat erwirtschaftet. Mit einem Umsatz von etwa vier Milliarden Euro und mehr als 45.000 direkt Beschäftigten ist Bayern bereits heute stark in diesem Wirtschaftszweig vertreten. Mit der Metall- und Elektroindustrie stehen zwei Branchen bereit, die ihre technologische Expertise als Fundament nutzen können, um in diesen Bereich einzusteigen.