NÜRNBERG – Die anhaltende Hitze und Trockenheit bringen Nürnbergs Stadtbäume an ihre Grenzen. Christian Vogel, Bürgermeister und Erster Werkleiter des Servicebetriebs Öffentlicher Raum (SÖR), appelliert eindringlich an alle Bürgerinnen und Bürger, sich aktiv an der Baumwässerung zu beteiligen. „Unsere Bäume sind ein wichtiger Bestandteil des städtischen Klimaschutzes. Sie spenden Schatten, kühlen die Luft und tragen zur Lebensqualität in der Stadt bei. Gerade junge Bäume benötigen in den ersten Jahren besonders viel Pflege und Wasser, um gut anwachsen zu können“, erklärt Vogel die kritische Situation.
100.000 Wässerungen für Bäume reichen nicht aus
Sör führt bereits seit Wochen jeweils zehn zusätzliche Wässerungseinsätze für rund 10.000 Stadtbäume durch. Angesichts der mittlerweile lang anhaltenden Trockenheit und Hitze seien diese Maßnahmen jedoch nicht mehr ausreichend. „Selbst mit insgesamt 100.000 zusätzlichen Wässerungen kommen wir nicht gegen die Trockenheit an. Meine Bitte: Unterstützen Sie uns! Jeder Eimer Wasser hilft den Bäumen, sich gegen den Dauerstress aus Trockenheit, Hitze und UV-Strahlung zu wehren“, so Vogel weiter. Der Bürgermeister empfiehlt dabei, möglichst in den Morgen- oder Abendstunden zu gießen, damit die Bäume das Wasser optimal aufnehmen können.
Nürnberger Sandboden verschärft das Problem
Besonders problematisch ist der Nürnberger Sandboden für die Pflanzen. Wasser lässt sich nicht lange speichern, sodass Bäume und Sträucher sehr schnell austrocknen. Zusätzlich trocknet der Wind die ungeschützten Böden aus. „Wir gehen mit diesen Bedingungen mittlerweile gut um. Neue Baumscheiben werden mit speziellen Substraten befüllt und die Fläche wird mit Bodendeckern bepflanzt, um sie vor Austrocknung zu schützen. Der Faktor Wasser bleibt jedoch bei allen Belangen entscheidend“, erklärt Vogel.
Intensive Pflege für junge Bäume
SÖR wässert sowohl junge Bäume ab dem sechsten Standjahr als auch den Altbestand regelmäßig. Im ersten Standjahr sind 25 Wassergänge vorgesehen – die ganz jungen Gewächse erhalten insbesondere in Trockenperioden 25 Mal pro Jahr intensiv Wasser. Mit zunehmendem Alter reduzieren sich die Wassergänge. Ab 2011 gepflanzte Bäume erhalten bis zum 15. Jahr Standzeit noch regelmäßig zehn Wässerungen jährlich mit jeweils 200 Litern Wasser.
Heimliche Helden der Stadt
Viele Nürnbergerinnen und Nürnberger engagieren sich bereits ehrenamtlich für das wertvolle Stadtgrün. 1.500 Baumpatenschaften und 200 Wässerpatenschaften zählt der SÖR – Tendenz: steigend. „Diese Menschen sind die heimlichen Helden unserer Stadt! Sie helfen ganz selbstverständlich, ohne viel Aufsehen, aber mit großer Wirkung. Ihr Einsatz ist für unsere Bäume und das Stadtklima unbezahlbar“, würdigt Vogel das Engagement.
Angesichts der hohen Waldbrandgefahr in Mittelfranken mahnt der Bürgermeister zur Vorsicht: „Wir haben in Wendelstein gesehen, wie schnell ein Waldbrand zur Gefahr für Leib und Leben werden kann. Deswegen gilt absolute Vorsicht, passen Sie gut auf sich auf und vermeiden Sie offenes Feuer.“