WÜRZBURG – Domdekan i. R. Prälat Kurt Witzel ist tot. Der ehemalige Dompfarrer und Domdekan starb am gestrigen Freitag im Alter von 86 Jahren in Würzburg. Das gab das Bistum am Sonnabend (21.06.2025) bekannt. Jahrzehntelang prägte er das kirchliche Leben in der Diözese mit.
Domdekan Jahrzehnte im Dienst der Kirche
Kurt Witzel erblickte 1938 in Aschaffenburg das Licht der Welt. 1944 zog seine Mutter mit ihm nach Nordheim vor der Rhön, während sein Vater an der Front war. Ab 1949 besuchte er das Gymnasium in Münnerstadt und lebte im Studienseminar St. Josef. Nach einem kurzen Maschinenbaustudium entschied er sich für das Priesteramt. „Ich wollte etwas machen, bei dem es mehr um die Menschen geht“, erklärte er später einmal an seinem 80. Geburtstag. 1965 weihte Bischof Josef Stangl ihn in Würzburg zum Priester.
Foto: POW | Markus Hauck
Seine Seelsorgestationen führten ihn über Oberleichtersbach, Eltmann und Hammelburg nach Veitshöchheim. Dort war er als Militärdekan tätig, bevor er 1986 Pfarrer in Lohr wurde. Zwei Jahre später folgte die Berufung nach Würzburg als Dompfarrer, Domkapitular und schließlich 2002 als Domdekan.
Prägende Rolle am Kiliansdom
In Würzburg engagierte sich Witzel über 20 Jahre für die Seelsorge im Kiliansdom. Er führte unter anderem Mittagsmeditationen und die „lange Domnacht“ ein. Zudem wirkte er als Dekan des Stadtdekanats und war von 2001 bis 2010 Ordensreferent der Diözese. 2007 übernahm er zusätzlich die Pfarrei St. Peter und Paul sowie die Hofpfarrei. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn 2000 sogar zum Ehrenprälaten.
Domdekan bis ins hohe Alter seelsorgerisch und sportlich aktiv
Nach seinem Ausscheiden aus dem Domkapitel im Jahr 2008 übernahm Witzel seelsorgerische Aufgaben bei den Erlöserschwestern, im Krankenhaus und an der Marienkapelle. „Mir liegen die Menschen und die Gemeinschaft am Herzen“, sagte er damals. 2020 wurde er von seinen Aufgaben entpflichtet. In seiner Freizeit war Witzel begeisterter Bergwanderer – einst bestieg er mit Jugendlichen sogar den Mont Blanc. Auch später unternahm der Geistliche Wanderungen und Nordic-Walking-Touren – zumindest solange es die Gesundheit erlaubte.
Requiem im Kiliansdom geplant
Das Requiem für Prälat Witzel ist für Freitag, 27. Juni, um 16 Uhr im Würzburger Kiliansdom geplant. Bischof Dr. Franz Jung leitet den Gottesdienst. Die Beisetzung erfolgt im Domkreuzgang unter der Leitung von Dompropst Weihbischof Paul Reder. Im Dom liegt zudem auch ein Kondolenzbuch aus. Das Rosenkranzgebet ist für den Vortag um 18:30 Uhr in der Schönbornkapelle angesetzt.
