COLMBERG – Ein Ersthelfer hat am Freitagnachmittag (13.06.2025) ungewöhnliche Hilfe in der Not geleistet. Mit einem Gabelstapler unterstützte er die Rettung eines Motorradfahrers, der nach einem schweren Verkehrsunfall unter einem Auto eingeklemmt war. „Das ist auf Deutsch gesagt Gold wert, wenn jemand sowohl die Fähigkeit hat zu helfen als auch die Mittel hat zu helfen und es dann auch tut“, lobt Polizeieinsatzleiter Stefan Schuster von der Polizeiinspektion Ansbach das beherzte Handeln. „In dem Fall war hier in der Tankstelle ein Gabelstabler zur Verfügung gestanden und der Mitarbeiter kannte sich mit dem Gerät auch aus und hat ohne zu zögern hier eingegriffen.“
Biker steckte unter Fahrzeug fest
Der Unfall ereignete sich gegen 15 Uhr in der Ortsmitte von Colmbach. Ein Mercedesfahrer übersah beim Verlassen einer Tankstelle den herannahenden Biker: „Das Motorrad prallte in die Fahrerseite des Pkw. Der Motorradfahrer kam dann leider unter dem Fahrzeug zum Liegen“, berichtet Schuster. Der Biker zog sich dabei lebensgefährliche Verletzungen zu. Nach der bemerkenswerten Rettungsaktion brachte ein Hubschrauber den Mann in eine Klinik.

Auch die beiden Insassen des Mercedes‘ erlitten leichte Verletzungen – sie kamen ebenso zur Beobachtung in ein Krankenhaus. Während der Unfallaufnahme blieb die Straße „Am Markt“ vollständig gesperrt. Die Staatsanwaltschaft hat unterdessen die Hinzuziehung eines Sachverständigen angeordnet.
Polizei und Feuerwehr bekräftigen Wichtigkeit der Ersten Hilfe
Auch wenn dieser Vorfall außergewöhnlich war, betonte Schuster: „Wichtig ist, dass unabhängig der tätigen Hilfe, die Rettungskette sofort einzuleiten, sprich die 110 oder die 112 zu wählen, um hier in diesem Fall dann die Feuerwehr mit entsprechendem Hilfsgerät zu alarmieren.“ Das sieht auch Bernhard Heubeck, Kommandant Freiwillige Feuerwehr Colmberg so: „Die Ersthelfer, die erste Hilfe, die ist wirklich nicht zu unterschätzen. Das ist eigentlich das Wichtigste bei so einem Unfall, vor allem dann, wenn ein Mensch eingeklemmt ist und dann droht, an der Einklemmung zu ersticken, dass hier sofort Hilfe geleistet wird. Und das hat aus meiner Sicht sehr gut geklappt.“
Einsatz für Rettungskräfte nicht alltäglich
Heubeck bekräftigte zudem, dass solche Einsätze nicht immer einfach zu verabeiten sind, dennoch hat die Rettung Priorität: „Persönlich geht dann eigentlich in dem Moment nur das fachliche durch den Kopf. Im ersten Moment, man funktioniert und macht seine Arbeit, spult das nach Schema F ab, um alles zu berücksichtigen. Allerdings, wenn man dann später Zeit hat, dann kommen natürlich auch andere Gedanken auch hoch von früheren Unfällen.“
Für die Bewältigung gibt es beispielsweise die Angebote der Psychosozialen Notfallversorgung – in der Vergangenheit habe er damit immer gute Erfahrungen gemacht. „Als Kommandant bin ich natürlich auch verantwortlich dafür, nach meinen Leuten zu schauen. Und wenn ich merke, dass hier unverdaute Dinge da sind, nicht verarbeitete Dinge, dass man die dann möglichst schnell auflöst und in Gesprächen das dann zeitnah aufarbeitet.“