TENNENLOHER FORST – Ein verheerender Waldbrand im Tennenloher Forst hĂ€lt seit Tagen die Region in Atem. Rund 40.000 Quadratmeter WaldflĂ€che fielen bereits den Flammen zum Opfer. Ein Team aus TierschĂŒtzern, TierĂ€rzten und JĂ€gern wartet auf die Freigabe, um verletzte Tiere zu retten.
Munitionsbelastetes Gebiet erschwert Rettung
„Es ist ein ehemaliges MunitionsgelĂ€nde. Im wahrsten Sinne hoch explosiv, mit so gut wie keiner Betretungsmöglichkeit“, erklĂ€rt Nicole, 3. Vorstand der Wildtierhilfe SĂŒddeutschland e.V. Das GelĂ€nde bleibt wegen der Explosionsgefahr aktuell gesperrt – eine zusĂ€tzliche Herausforderung fĂŒr die Rettungsteams.

Waldbrand in Brut- und Setzzeit besonders fatal
Die Auswirkungen auf die Tierwelt erscheinen dramatisch: „Wir haben aktuell Brut- und Setzzeit. Viele Jungtiere sind betroffen – die bleiben sitzen, ducken sich und fliehen nicht“, sagt Nicole. Die Wildtierhilfe erhielt von den Behörden die Autorisierung, sich um sĂ€mtliche verletzte Tiere im Forst zu kĂŒmmern.
Hightech-Einsatz fĂŒr die Rettung
FĂŒr den kommenden Einsatz steht moderne Technik bereit. „Wir mĂŒssen hauptsĂ€chlich von den Wegen agieren“, erklĂ€rt RenĂ© Friedrich von der technischen Wildtierrettung Erlangen. WĂ€rmebilddrohnen und spezielle Kameras sollen dabei helfen, verletzte Tiere zu lokalisieren. Spezialisierte Jagdhunde und mobile Teams stehen fĂŒr die Bergung und Versorgung bereit.
ĂberwĂ€ltigende Hilfsbereitschaft
In einer Garage in Erlangen liegen bereits Kisten mit SpezialverbĂ€nden und medizinischem Material. Ehrenamtliche sortieren die eingehenden Spenden. Unter ihnen auch Christiane Westphal, eine Krankenschwester: „Mamas mit wirklich kleinen Kindern, die dann so in der Hand eine Pflasterschachtel hatten und gesagt haben, ‚Ich will Bambi helfen‘.“

Kostenintensive Tierrettung
Die Versorgung verletzter Wildtiere kostet viel Geld. „FĂŒr ein Reh brauchen wir im Monat ungefĂ€hr 200 Euro. Damm- oder Rotwild ist deutlich teurer“, erlĂ€utert Nicole. Besonders hilfreich erscheinen Amazon-Gutscheine oder gezielte Geldspenden fĂŒr spontan benötigtes Material. Wichtig bleibt auch ihr Appell: „Bitte nicht versuchen, selber Tiere einzufangen. Das wĂ€re Jagdwilderei und eine Straftat.“