MĂNCHEN – Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat das von Bundesinnenministerin Nancy Faeser geplante Konzept fĂŒr Heimatreisen syrischer FlĂŒchtlinge scharf kritisiert. In einem Schreiben an die geschĂ€ftsfĂŒhrende Ministerin Ă€uĂerte er massive Bedenken gegen die vorgeschlagenen Regelungen.
Heimatreisen wĂŒrden Akzeptanz untergraben
„Die aktuelle Situation gebietet einen differenzierten Umgang mit nach Deutschland geflohenen Syrerinnen und Syrern“, erklĂ€rte Herrmann in seinem Schreiben. Dabei kritisierte er besonders, dass „Urlaubsreisen unter dem Deckmantel der Erkundungsreisen“ ermöglicht wĂŒrden, ohne die Folgen fĂŒr die gesellschaftliche Akzeptanz des Asylrechts ausreichend zu berĂŒcksichtigen.
Europaweite Lösung fĂŒr Heimatreisen gefordert
Das vom Bundesinnenministerium geplante Konzept sieht vor, syrischen Schutzberechtigten sogenannte Erkundungsreisen einmal fĂŒr bis zu vier Wochen oder zweimal fĂŒr bis zu zwei Wochen ohne Auswirkungen auf den Schutzstatus zu erlauben. Herrmann spricht sich statt solcher „nationalen AlleingĂ€nge“ fĂŒr eine innerhalb Europas abgestimmte Lösung aus.
Rechtliche Bedenken gegen Konzept
Der bayerische Innenminister warnt zudem vor einem unkontrollierbaren Reiseverkehr zwischen Syrien und Deutschland. Auch die Frage nach der GewĂ€hrung von Sozialleistungen wĂ€hrend solcher Reisen sei nicht geklĂ€rt. „Hier könnte schnell der Eindruck entstehen, dass der Staat solche Reisen auch noch zahlt“, so Herrmann.
Mit seiner Kritik stellt sich der CSU-Politiker gegen die PlĂ€ne der geschĂ€ftsfĂŒhrenden Ministerin und fordert, die Entscheidung ĂŒber die Heimatreise-Regelung der neuen Bundesregierung zu ĂŒberlassen.

