DEUTSCHLAND – Bei den aktuellen Sommertemperaturen wandelt sich jedes Auto zur potenziell tödlichen Falle. Der ADAC warnt eindringlich: Schon wenige Minuten können über Leben und Tod entscheiden. Bereits ab 25 Grad Außentemperatur herrscht Lebensgefahr.
ADAC warnt: 30 Minuten bis zur Todeszone
„Die Temperatur in den Innenräumen von Autos steigt unglaublich schnell an“, erklärt ADAC-Sprecherin Melanie Mikulla. „Das heißt, innerhalb von 30 Minuten entsteht bei 25 bis 28 Grad Außentemperatur eine Innenraumtemperatur von 50 Grad. Und das ist einfach lebensgefährlich.“
Besonders dramatisch: „Die Problematik ist natürlich, dass sich weder Kinder noch Hunde selbst befreien können. Ein Kleinkind kann ja nicht von selbst sich aus dem Gurt und dann aus der Tür aussteigen.“ Die Folgen sind lebensbedrohlich: „Umso heißer es wird, umso mehr schwitzt natürlich ein Kind, auch ein Hund. Dann stimmt diese ganze Regulierung nicht mehr mit dem Wasserhaushalt und dann droht natürlich ein Hitzschlag.“
Auch offene Fenster helfen nicht
Viele Autofahrer unterschätzen die Gefahr bereits bei moderaten Temperaturen: „Wir sagen schon ab circa 25 Grad wird es einfach auch im Auto warm, ab 28 natürlich noch viel mehr.“ Auch vermeintliche Schutzmaßnahmen helfen kaum: „Selbst wenn Seitenfenster ein wenig offen gelassen sind, weil gedacht wird da kommt ein kühler Luftzug durch, das bringt eigentlich wenig.“
Der ADAC hat das getestet: „Wir haben drei verschiedene Autos in die Sonne gestellt, einmal das Auto geschlossen, einmal zwei Scheiben leicht unten und einmal nur eine und die Temperaturunterschiede waren wirklich minimal. Temperaturmäßig macht das keinen großen Unterschied, vielleicht zwei, drei Grad.“
Helle Autos bieten wenig Schutz
Auch die Autofarbe spielt eine Rolle: „Es ist schon so, dass helle Autos sich nicht so schnell aufheizen im Innenraum wie ein dunkles Auto. Kennen wir ja vom T-Shirt, wer ein schwarzes T-Shirt trägt oder ein weißes T-Shirt im Sommer.“ Doch auch das hilft nur begrenzt: „Aber auch an einem weißen Auto oder einem hellen Auto wird es irgendwann unerträglich heiß.“
Präventive Maßnahmen können helfen: „Sonnenschutz kann an die Fensterscheiben angebracht sein. Auch zum Beispiel helle Handtücher gerade über die schwarzen Armaturen legen oder auf die Sitze.“ Besonders wichtig: „Die erhitzen sich ja auch immer sehr stark, übrigens auch die Kindersitze, da sollte daran gedacht sein wenn das Kind mit raus genommen und wieder reingesetzt wird.“
Mikullas eindringlicher Appell: „Grundsätzlich gilt einfach, dass niemand im Auto gelassen sein darf bei so hohen Temperaturen. Weder Kinder, noch Tiere, noch ältere Menschen. Auch wenn gedacht wird, ich gehe nur kurz fünf Minuten in den Supermarkt, das geht doch ganz schnell. Auf keinen Fall sollte irgendwer im Auto bleiben. Das ist einfach wirklich lebensgefährlich.“
