BONN – Der Deutsche Tierschutzbund startet eine eindringliche Kampagne gegen private Silvesterböllerei: „Tierfreundlich knallen gibt es nicht!“, erklärt Präsident Thomas Schröder. Der Verband fordert ein komplettes Ende des privaten Kaufs und Gebrauchs von Pyrotechnik zu Silvester.
Millionen Tiere leiden unter Böller-Terror
Regelmäßig zum Jahreswechsel sind hierzulande Millionen Tiere von Stress, Panik und Tagen im Ausnahmezustand betroffen. Der Deutsche Tierschutzbund stellt sich deshalb hinter die Kampagne „Böllerciao“ der Deutschen Umwelthilfe und appelliert an alle Tierfreunde, in der Silvesternacht freiwillig auf Feuerwerkskörper zu verzichten.
„Natürlich ist Silvester ein besonderer Tag. Warum man diesen ohne Rücksicht auf Millionen Tieren mit möglichst viel Sprengstoff ‚feiern‘ muss, erschließt sich uns aber nicht“, kritisiert Schröder. „Es gibt so viele Möglichkeiten, rücksichtsvoll zu feiern. Einige Städte machen mit Drohnenshows bereits vor, wie Silvester ohne verängstigte Tiere, Müll und Verletzungsgefahr aussehen kann.“
Lärm und Lichtblitze sind Alptraum für Wildtiere
Sei es in Wohngebieten, Parks, Feldern, auf Wiesen oder an Waldrändern: Überall sind Tiere von der Silvesternacht betroffen. Die meisten Tierarten leiden besonders aufgrund ihres sensiblen Gehörs und können durch die Knallerei auch eine dauerhafte Schädigung oder eine langfristige Geräuschsangst entwickeln.
Für aufgeschreckte Wildtiere wie Wildvögel oder Igel, die mitten in der Nacht unter erheblichem Stress ihre Schlafplätze verlassen, kann der Energieverlust im Winter tödlich enden. Auch Schweine, Rinder oder Schafe und insbesondere Pferde reagieren empfindlich und können sich erheblich verletzen, wenn sie in Panik versuchen zu fliehen.
Kommunen sollen Schutzzonen einrichten
Solange das Zünden von Sprengstoff nicht wie an allen anderen Tagen im Jahr verboten ist, sollten Kommunen zumindest Bereiche rund um tierhaltende Einrichtungen wie Tierheime von Feuerwerk freihalten. „Dieser Spielraum sollte unbedingt voll ausgeschöpft werden!“, fordert Schröder. „So könnten zumindest Einrichtungen wie Tierheime, Zoos, landwirtschaftliche Betriebe oder Pferdehöfe geschützt werden.“

