HOLZDORF – Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (71, CDU) und Brandenburgs Regierungschef Dietmar Woidke (64, SPD) warfen am Montag einen exklusiven Blick auf Deutschlands neue Super-Abwehrwaffe: das israelische Arrow-3-System. Das modernste Flugabwehrsystem der Bundeswehr ist jetzt in Holzdorf stationiert.
Mittwoch wird es ernst
Schon zwei Tage später wird es ernst: Am Mittwoch geben Generalinspekteur Carsten Breuer (61) und Luftwaffen-Inspekteur Holger Neumann (57) offiziell die „Initial Operational Capability“, den Startschuss zum Einsatz des Systems. Ein erstes Kontingent ist vor Ort: Raketen, Radarsysteme und Kontrolltechnik stehen bereit. Weitere Module folgen.
Schutz außerhalb der Atmosphäre
Deutschland kann erstmals bereits außerhalb der Atmosphäre feindliche Raketen zerstören, bevor diese deutsches Territorium erreichen. Entwickelt wurde Arrow drei in Israel. Die Bundeswehr investiert rund vier Milliarden Euro aus dem Sondervermögen in das Abwehrsystem.
Ministerpräsident Haseloff erklärte: „Die Inbetriebnahme von Arrow drei ist ein wichtiger Schutz fĂĽr die Sicherheit unseres Landes und ein wichtiger Pfeiler fĂĽr die europäische Sicherheit. Wir sind anfliegenden ballistischen Flugkörpern auĂźerhalb der Erdatmosphäre kĂĽnftig nicht mehr schutzlos ausgeliefert.“
Politiker begrĂĽĂźen neues System
SPD-Verteidigungsexperte Falko DroĂźmann (51) begrĂĽĂźt die Inbetriebnahme: „Mit dem Start des Systems Arrow drei gewinnt unser Land Schutz vor Bedrohungen durch ballistische Raketen.“ Angesichts der Spannungen mit Russland sei das ein wichtiges Signal.
Thomas Erndl (51), verteidigungspolitischer Sprecher der Unionsfraktion, sieht in der EinfĂĽhrung des Arrow-Systems „einen zentralen Schritt, um Deutschland, seine kritische Infrastruktur und insbesondere unsere Bevölkerung angesichts der wachsenden Bedrohungslage wirksam zu schĂĽtzen“.
Vollständiger Schutz bis 2030 geplant
Oberstabsfeldwebel Heiko Stotz, Luftwaffen-Beauftragter im Bundeswehrverband, spricht von einem „sicherheitspolitischen Meilenstein“ und einem „deutlichen Signal fĂĽr die Handlungsfähigkeit und Zukunftsorientierung der Luftwaffe“.
Der erste Teil der Supertechnik ist ab Mittwoch einsatzbereit. Die vollständige Schutzfähigkeit fĂĽr alle drei geplanten Standorte – Holzdorf, Bayern und Schleswig-Holstein – wird fĂĽr 2030 angestrebt. Holzdorf wird auch weiterhin eine SchlĂĽsselrolle spielen und entwickelt sich zu einem Hightech-Zentrum fĂĽr Europas Luftverteidigung.

