MÜNCHEN – Nachwuchs im Tierpark Hellabrunn sorgt für Freude: Sau Xippe brachte Ende August sechs Kunekune-Ferkel zur Welt. Die seltenen Schweine aus Neuseeland erkunden bereits munter Stall und Außenanlage im Mühlendorf.
Seltene Rasse vor dem Aussterben gerettet
Kunekune sind eine außergewöhnliche Schweinerasse, die ursprünglich aus Neuseeland stammt und dort vor allem von den Maori gehalten wurde. In den 1970er-Jahren war der Bestand dramatisch auf nur noch etwa 18 Tiere geschrumpft. Durch gezielte Erhaltungszucht konnte die Art gerettet werden, an der sich auch der Tierpark Hellabrunn seit 2018 beteiligt.
„Kunekune-Schweine sind ruhige und sehr verträgliche Weidetiere, die bei unseren Besuchern besonders beliebt sind. Mit dem aktuellen Wurf freuen wir uns nun schon zum vierten Mal über Nachwuchs bei dieser besonderen Rasse“, erklärt Lena Bockreiß, Biologin und zuständige Kuratorin für das Mühlendorf.
Genetische Vielfalt für die Zukunft bewahren
Die Erhaltung alter Nutztierrassen ist von großer Bedeutung für die Landwirtschaft. „Wenn alte Nutztierrassen aussterben, sind ihre Gene für zukünftige Züchtungen verloren. Wir brauchen diesen Genpool aber, um auf besondere Eigenschaften zurückgreifen zu können“, betont Bockreiß. Alte Nutztierrassen seien meist robuster und weniger anfällig als moderne Hochleistungsrassen.
Auch Sau Frieda ist trächtig und könnte schon bald für weiteren Nachwuchs sorgen. Das Hellabrunner Mühlendorf fungiert als „Arche-Park“ und ist Teil des bundesweiten Netzwerks zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen.