DEUTSCHLAND – Die Landeszentralstelle Cybercrime der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz und das Bundeskriminalamt sind am Dienstag (04.11.2025) in einer international koordinierten Aktion gegen drei weltweit agierende Betrugs- und Geldwäschenetzwerke vorgegangen. Mehr als 60 Objekte wurden durchsucht und 18 Haftbefehle vollstreckt.
4,3 Millionen Kreditkarten aus 193 Ländern missbraucht
Den Beschuldigten wird vorgeworfen, Kreditkartendaten von rund 4,3 Millionen Karteninhabern aus 193 Ländern missbräuchlich verwendet zu haben. Zwischen 2016 und 2021 sollen die Betreiber der Netzwerke mehr als 19 Millionen fingierte Online-Abonnements über professionell betriebene Schein-Webseiten abgeschlossen haben. Diese Seiten zu Streaming-, Dating- und Unterhaltungsangeboten dienten ausschließlich dem Zweck, Kreditkarten mit entsprechenden Gebühren zu belasten.
300 Millionen Euro Schaden durch clevere Masche
Die monatlich abgebuchten Beträge wurden bewusst klein gehalten und mit unverständlichen Verwendungszwecken versehen. Dadurch konnten viele Kreditkarteninhaber die Abbuchungen nicht zuordnen oder erkannten die unberechtigte Abbuchung nicht. Der Schaden beläuft sich auf mehr als 300 Millionen Euro, weitere Transaktionen im Umfang von rund 750 Millionen Euro konnten nicht verwirklicht werden.
Großrazzia in neun Ländern
In Deutschland durchsuchten über 250 Einsatzkräfte 29 Objekte in acht Bundesländern. Fünf Haftbefehle wurden vollstreckt. Die Aktion erfolgte gleichzeitig in Deutschland, Italien, Kanada, Luxemburg, den Niederlanden, Singapur, Spanien, den USA und Zypern. Vermögenswerte in Höhe von über 35 Millionen Euro wurden gesichert.
Das Ermittlungsverfahren richtet sich gegen 44 Beschuldigte und beruht auf Analyseergebnissen der Financial Intelligence Unit Deutschland.

