FILDERSTADT – Mit einem neuen Übergabeschema will die DRF Luftrettung ab Donnerstag (26.06.2025) bundesweit für mehr Sicherheit bei der Patientenversorgung sorgen. Das Akronym „SINNHAFT“ beschreibt acht strukturierte Schritte zur lückenlosen Übergabe – und ist ab sofort Teil des Einsatzalltags.
Struktur für kritische Übergabemomente
An allen 31 Stationen der DRF Luftrettung in Deutschland wird das Übergabeschema „SINNHAFT“ eingeführt – eine strukturierte Merkhilfe zur sicheren Patientenübergabe in Kliniken. Entwickelt wurde das Modell am Universitätsklinikum Bonn unter Mitwirkung führender medizinischer Fachgesellschaften. Ziel: Die kritischen Sekunden bei der Übergabe zwischen Notfallversorgung und Klinikbehandlung bestmöglich zu gestalten.
Dr. Florian Reifferscheid, Leiter Medical Operations bei der DRF Luftrettung, erklärt: „Gerade in der Klinikübergabe lauern Risiken – Zeitdruck, Stress und häufige Personalwechsel machen die Kommunikation anfällig für Informationsverluste. SINNHAFT bietet ein klares Raster, um genau das zu verhindern.“
Was bedeutet SINNHAFT?
Das neue Schema umfasst acht präzise Schritte:
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Start und Kommunikationssicherung
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Identifikation des Patienten
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Notfallereignis und Verdachtsdiagnose
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Notfallpriorität
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Handlungen am Einsatzort
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Anamnese (Vorerkrankungen, Medikamente etc.)
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Fazit durch Wiederholung seitens des Klinikpersonals
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Teamfragen
Besonders wichtig: Die Kommunikation erfolgt direkt – „Face-to-Face“ – und nutzt sogenannte „Closed-Loop“-Techniken. Aussagen sollen durch Wiederholung oder Bestätigung überprüft werden, um Fehlinterpretationen zu vermeiden.
Teil einer nahtlosen Rettungskette
Die Luftrettung fungiert als Bindeglied zwischen Unfallort und Klinik. Für die bestmögliche Patientenversorgung setzt die DRF Luftrettung auf reibungslose Prozesse. „Unser Ziel ist es, lebensrettende Informationen strukturiert und klar zu übermitteln – gerade in der Hektik eines Notfalleinsatzes“, so Reifferscheid.
Über die DRF Luftrettung
Mit Sitz in Filderstadt gehört die DRF Luftrettung zu den größten Luftrettungsorganisationen Europas. Von 32 Stationen aus starten täglich Hubschrauber zu Notfalleinsätzen, Verlegungsflügen oder Rückholaktionen aus dem Ausland. Im Jahr 2024 wurden 35.850 Einsätze durchgeführt. Rund 400.000 Fördermitglieder unterstützen die gemeinnützige Organisation – auch, um Innovationen wie SINNHAFT möglich zu machen.