BAMBERG – Unter dem Motto „Viel zu erzählen“ feierte die Volkshochschule Bamberg Stadt ihren Auftakt ins neue Semester. Rund 250 Gäste erlebten im Alten E-Werk und online im Live-Stream eine inspirierende Matinee mit Literatur, Musik und Begegnungen.
Theaterintendant über Geschichten und Selbstverständnis
Der neue Intendant des ETA Hoffmann Theaters Dr. John von Düffel nahm das Publikum mit auf eine literarisch-philosophische Reise. In seiner Lesung aus „Das Wenige und das Wesentliche“ sprach er über „Anfänge und Ankommen“ als Momente der Hoffnung, der Energie, des Risikos und der Sehnsucht nach dem Schönen.
Ein zentrales Thema war die Bedeutung von Geschichten. „Wir können uns nur verstehen, wenn wir unsere eigene Geschichte verstehen“, betonte der Schriftsteller und Dramaturg. Im Gespräch mit VHS-Leiterin Dr. Anna Scherbaum hob er hervor, wie sehr Geschichten unser Selbstverständnis prägen: „Wir sind ständig im Fluss, und unsere Geschichten verändern sich mit uns.“
Musikalische Begleitung vom Kulturförderpreisträger
Jochen Neurath, frisch ausgezeichneter Kulturförderpreisträger der Stadt Bamberg, begleitete die Matinee musikalisch. Der Komponist stellte Auszüge aus seinem Klavierzyklus „Stundenbuch – zwölf Meditationen“ vor, das von Dr. von Düffels Werk inspiriert wurde. Ergänzt wurde das Programm durch die eigens komponierte „Szene am Bach“.
Über 800 Kurse im neuen Semester
VHS-Leiterin Dr. Anna Scherbaum knüpfte an das Motto des Semesters an: „Jeder Kurs und jede Begegnung in der VHS wird zu unserer kleinen Geschichte, die unser Leben bereichert.“ Das neue Programm bietet in den kommenden Monaten über 800 Kurse, Führungen, Vorträge und Veranstaltungen, darunter Angebote zum 200. Todestag von Jean Paul und zur Demokratiebildung.
Bürgermeister Wolfgang Metzner würdigte die Volkshochschule als zentralen Ort des Wissens, der Begegnung und der persönlichen Entwicklung. Nach dem offiziellen Teil bot die Matinee Raum für Austausch bei Snacks und Getränken sowie die Besichtigung der Fotoausstellung „Bambergs neue Stadtteile“ im Foyer.