MÜNCHEN – Deutschlands Industrie steuert auf das vierte Krisenjahr in Folge zu. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) erwartet für 2025 einen weiteren Rückgang der industriellen Produktion um rund zwei Prozent. BDI-Präsident Peter Leibinger spricht bereits von einem „freien Fall“ für den Wirtschaftsstandort.
Aiwanger: „Green Deal muss gestoppt werden“
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger schlägt Alarm und macht die Politik für die Krise verantwortlich. „Diese Entwicklungen sind politisch hausgemacht. Der Green Deal muss gestoppt, die CO2-Ziele müssen überprüft werden“, fordert Aiwanger. Besonders kritisiert er die Strafzahlungen für unrealistische Ziele: „Die Strafzahlungen sind verantwortungslos und zerstören mittlerweile aktiv unsere Arbeitsplätze.“
Chemie, Stahl und Maschinenbau besonders betroffen
Besonders hart trifft die Krise die Branchen Chemie, Stahl und Maschinenbau, wo sich Auslastung und Auftragslage negativ entwickeln. Einen Lichtblick gibt es in der Bauindustrie, wo sich die Lage zu stabilisieren scheint. In der Autoindustrie rechnen Experten sogar mit einem Produktionsplus bei gestiegener Kapazitätsauslastung.
Minister fordert radikale Kehrtwende
Aiwanger fordert eine sofortige Wende: „Unsere Betriebe brauchen endlich Luft zum Atmen: Bezahlbare Energie, niedrigere Steuern, weniger Bürokratie, weniger politische Experimente und mehr Fokus auf Investitionen.“ Der Minister warnt eindringlich vor einer Deindustrialisierung: „Wenn wir jetzt nicht handeln, droht eine Abwärtsspirale, die unserem Wohlstand schadet.“
Bayern unterstützt Industrie trotz Bundespolitik
Auf Landesebene setzt Bayern bereits Gegenmaßnahmen um. Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Industrie mit intensiver Branchenbetreuung, gezielter Investitionsförderung und umfangreicher Unterstützung bei Innovationen. Zusätzlich hilft der Freistaat bei der Erschließung neuer Beschaffungs- und Absatzmärkte im veränderten internationalen Wettbewerb.

