DEUTSCHLAND – Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das Bundeskriminalamt führten am Dienstag (25.11.2025) Durchsuchungen bei vier Beschuldigten in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen sowie einem jugendlichen Zeugen in Sachsen-Anhalt durch. Den Verdächtigen, darunter zwei Jugendlichen, droht eine Anklage wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung.
Hunderte Drohmails lösen Großeinsätze aus
Die Tätergruppierung soll für hunderte Drohmails mit vorgetäuschten bundesweiten Bombendrohungen gegen Schulen, Hauptbahnhöfe, Einkaufszentren und öffentliche Einrichtungen verantwortlich sein. Zu den spektakulärsten Fällen zählen die Evakuierung des Einkaufszentrums am Limbecker Platz in Essen im Mai 2024, die Sperrung des Bahnhofs Neunkirchen im September 2024 oder die Räumung des MDR-Funkhauses in Magdeburg im Oktober 2024.
Virtuelle Gruppe „Schweinetreff“ koordinierte Drohungen
Die Täter schlossen sich rein virtuell in einer geschlossenen Messenger-Gruppe mit der Bezeichnung „Schweinetreff“ zusammen. Ihr Ziel: Den öffentlichen Frieden stören, größtmögliche Einsatzlagen auslösen und maximale Verunsicherung in der Bevölkerung erzeugen. Sie wollten sich an der Reaktion der Sicherheitsbehörden und der damit verbundenen Aufmerksamkeit erfreuen.
Immenser Sachschaden im fünfstelligen Bereich
Obwohl keine tatsächlichen Bomben gefunden wurden, entstand durch die notwendigen Evakuierungsmaßnahmen ein immenser Sachschaden im hohen fünfstelligen Bereich. Die Drohungen wirkten sich besonders in Schulen psychologisch belastend auf Schüler und Lehrpersonal aus. Zudem besteht die Gefahr, dass echte Bedrohungen in der Masse der falschen Alarme untergehen.
Die Ermittlungen führten auch zu Erkenntnissen über vergleichbare Fälle in Österreich. Bei den Durchsuchungen stellten die Beamten zahlreiche elektronische Geräte und Speichermedien sicher.

