MÜNCHEN – Bayern stärkt seine traditionsreiche Glasindustrie mit zwei neuen Projekten. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat am Donnerstag (11.12.2025) die Initiativen „Netzwerk Glas 2.0“ und „Faszinosum Glas Zwiesel“ vorgestellt. Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Maßnahmen mit insgesamt rund 1,4 Millionen Euro.
Aiwanger: „Zukunft der wichtigen Branche sichern“
„Die Glasindustrie prägt Bayern seit Generationen – von den großen Industriestandorten bis zu den handwerklich geprägten Glasregionen. Mit unseren Investitionen sichern wir die Zukunft dieser wichtigen Branche“, wie Aiwanger laut Pressemitteilung des Wirtschaftsministeriums sagte.
Das Projekt „Netzwerk Glas 2.0“ baut auf bestehende erfolgreiche Strukturen wie die „Gründerwerkstatt Glas“ auf, aus der sich bereits erste Start-ups entwickeln konnten. Das neue Netzwerk soll Glashersteller, Anwender und Wissenschaft als Technologiepartner bayernweit enger zusammenbringen.
Faszinosum Glas in Zwiesel geplant
„Viele Herausforderungen kann heute kein Betrieb mehr allein schultern. Wir brauchen fachlichen Austausch und Kooperation über Betriebs- und Regionsgrenzen hinweg. Genau dafür steht Glas 2.0“, erklärte Aiwanger.
Parallel entsteht in der Stadt Zwiesel das Faszinosum Glas, das als bayernweite Erlebnis- und Wissensplattform fungieren soll. Es soll Glas als wichtigen bayerischen Werkstoff erlebbar machen und die Verbindung von Handwerk, Industrie und Kunst stärken.
Umsatz um 2,1 Prozent gesunken
Die wirtschaftliche Lage zeigt, wie notwendig die Investitionen sind: Der Umsatz der bayerischen Glasbranche sank und lag 2024 bei rund 2,5 Milliarden Euro – ein Minus von 2,1 Prozent zum Vorjahr. Hohe Energiepreise und Fragen der Versorgungssicherheit belasten die energieintensive Branche zusätzlich.
Viele Unternehmen arbeiten daher an Alternativen wie elektrisch beheizten Öfen oder Wasserstoffwannen. Dieser technisch anspruchsvolle Transformationsprozess erfordert hohe Investitionen.
„Unsere Glasbetriebe stehen unter Druck, zeigen aber großen Mut und Innovationsbereitschaft. Die heute vorgestellten Projekte sollen der gesamten Glasindustrie in Bayern Rückenwind geben“, wie Aiwanger laut Mitteilung betonte.

