Wenn das frische Grün die Isarauen rund um den Tierpark Hellabrunn schmückt, beginnt eine besondere Jahreszeit – für Tierfreunde ebenso wie für zoologisch Interessierte. Der Mai bringt nicht nur blühende Landschaften, sondern auch neues Leben in die Gehege: Zahlreiche Jungtiere erkunden ihre Umgebung, allen voran zwei Tiefland-Nyalas, die erst vor wenigen Wochen geboren wurden.

Die geselligen Antilopen sind mit ihrem gestreiften Fell besonders auffällig. Männchen und Weibchen unterscheiden sich dabei stark: Während die Weibchen eher zierlich und hell gefärbt sind, beeindrucken die Männchen mit dunklem Fell und langen, spiralig gedrehten Hörnern. Der in Hellabrunn lebende Nyala-Bock ist seit 2023 Teil des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms und sorgt nun für den ersten Nachwuchs im Park.
Vielfalt bei den Antilopen
Neben den Nyalas sind auch andere Antilopenarten aktiv: Mehrere Jungtiere der asiatischen Hirschziegenantilopen wurden bereits geboren. Insgesamt sind derzeit fünf Antilopenarten im Tierpark Hellabrunn zu sehen – darunter die imposanten Nilgauantilopen, die grazilen Mhorrgazellen und die Großen Kudus mit ihren auffällig gedrehten Hörnern. Antilopen gelten als anpassungsfähige Hornträger mit ausgeprägtem Fluchtverhalten und leben in verschiedensten Habitaten von der Savanne bis zum Wald.
Jungtiere im Mühlendorf
Nicht nur in den weitläufigen Außengehegen, sondern auch im Hellabrunner Mühlendorf wächst die nächste Generation heran. Besonders erfreulich ist die Geburt gesunder Kälber bei zwei bedrohten Haustierrassen: den Murnau-Werdenfelser Rindern und den Dahomey-Zwergrindern. Letztere gelten als kleinste Rinderrasse der Welt und zeichnen sich durch ihre Genügsamkeit und Robustheit aus.


Die Murnau-Werdenfelser hingegen zählen zu den seltensten Rinderrassen in Bayern. Ihr Erhalt liegt dem Tierpark besonders am Herzen, weshalb sich Hellabrunn durch kontrollierte Zuchtmaßnahmen für deren Fortbestand engagiert.
Küken bei den Pinguinen – Jungtiere geschlüpft
Auch im Wasserbereich gibt es Zuwachs: Bei den Humboldt-Pinguinen läuft aktuell die Brutsaison auf Hochtouren. Mehrere Paare haben Eier gelegt und kümmern sich gemeinsam um den Nachwuchs. Erste Küken sind bereits geschlüpft, weitere werden in den nächsten Tagen erwartet. Die Brutpflege erfolgt dabei, wie für die Art typisch, abwechselnd durch beide Elternteile.

Frühlingserlebnis für Besucher
Tierpark-Direktor Rasem Baban freut sich über den vielfältigen Nachwuchs: „Der Frühling ist wirklich eine besondere Zeit in Hellabrunn! Alles ist saftig grün, die Tiere genießen die wärmende Sonne, und der tierische Nachwuchs bietet Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, die Aufzucht der Jungtiere aus nächster Nähe zu beobachten.“
Ein Besuch im Tierpark lohnt sich damit gleich doppelt: Zum einen wegen der erwachenden Natur, zum anderen wegen der vielen neuen tierischen Bewohner, die ihre ersten Schritte unter freiem Himmel unternehmen.