MĂśNCHEN – Die Staatsanwaltschaft MĂĽnchen I und das Zollfahndungsamt MĂĽnchen haben ein groĂźes Ermittlungsverfahren gegen zwölf Beschuldigte wegen des Verdachts von Verbrechen nach dem Anti-Doping-Gesetz und Verstößen gegen das Arzneimittelgesetz abgeschlossen. Am Dienstag (23.09.2025) erfolgten bundesweite Durchsuchungen und Festnahmen.
Bande handelte neun Monate mit Dopingmitteln
Es besteht der Verdacht, dass sich sechs männliche und eine weibliche Beschuldigte zusammengeschlossen haben, um gemeinsam und arbeitsteilig im Zeitraum von September 2024 bis Juni 2025 mit Dopingmitteln und verschreibungspflichtigen Arzneimitteln zu handeln.
Zwei Beschuldigten liegt zur Last, in Hamburg eine Lagerstätte für Doping- und Arzneimittel unterhalten und von hier aus Lieferungen an Endabnehmer versandt zu haben. Ein weiterer Beschuldigter soll die Lagerstätte mit Lieferungen aus dem Ausland bestückt haben, wobei mindestens neun Pakete mit jeweils etwa zehn Kilogramm Dopingmitteln an die Lagerstätten versandt worden sein sollen.
Ăśber 3.000 Lieferungen und 67.000 Euro Umsatz
Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen wurden ĂĽber 3.000 Einzellieferungen an Endabnehmer versandt, hierfĂĽr gingen Zahlungen von mehr als 67.000 Euro ein. Gegenstand der Lieferungen waren ĂĽberwiegend anabole Steroide.
120 Beamte bei bundesweiten Razzien
Am Dienstag durchsuchten zwei Staatsanwälte der Staatsanwaltschaft München I zusammen mit knapp 120 Beamten der Zollfahndungsämter München, Berlin-Brandenburg, Frankfurt am Main, Hamburg und Stuttgart zeitgleich Wohnungen von elf Beschuldigten. Die Durchsuchungsobjekte befanden sich in Geesthacht, Hamburg, Mannheim, im Landkreis Bad Kissingen und in Berlin.
Vier Beschuldigte konnten aufgrund von Haftbefehlen des Amtsgerichts MĂĽnchen festgenommen werden. Ermittlungsrichter ordneten jeweils den Vollzug der Untersuchungshaft an.
Riesige Mengen an Dopingmitteln sichergestellt
Bei den Durchsuchungen stellten die Beamten 15.156 Ampullen und 152.829 Tabletten mit anabolen Wirkstoffen sowie zahlreiche elektronische Datenträger sicher. Im Rahmen von vermögensabschöpfenden Maßnahmen pfändeten sie zwei Autos sowie Bankguthaben im mittleren fünfstelligen Bereich.
Ausgangspunkt der Ermittlungen war die Sicherstellung eines Postpaketes, das an eine Anschrift im Landkreis Bad Kissingen adressiert war.