MÜNCHEN – Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter fordert dringend Nachbesserungen bei der geplanten Neuregelung des Sportbootführerschein. Der Referentenentwurf des Bundesverkehrsministeriums schafft so viel neue Bürokratie und Hürden, dass die Arbeit der Wasserwacht gefährdet ist.
Praxisprüfungen nur noch an Bundeswasserstraßen
„Die geplanten Neuregelungen des Sportbootführerscheins sind zum Kentern verurteilt“, kritisierte Bernreiter. Wenn die Praxisprüfungen künftig tatsächlich nur noch an Bundeswasserstraßen abgelegt werden dürfen und nicht mehr an bayerischen Seen, dann bekomme unter anderem die Wasserwacht große Probleme.
Hunderte Kilometer zum Prüfungsort
Die bekannt gewordenen Pläne sehen vor, dass die Praxisprüfung für den Sportbootführerschein an der Bundeswasserstraße Donau abgelegt werden müsste, der Sportbootführerschein See sogar an küstennahen Gewässern. Das bedeute für Teilnehmer, Ausbilder und Prüfer erhebliche Reise- und Übernachtungskosten sowie einen unverhältnismäßigen Zeitaufwand.
Sportbootschulen in Existenz gefährdet
„Wir sind dankbar für jeden Einsatz, den die Wasserwacht in bayerischen Seen leistet. Mir erschließt sich nicht, warum der dafür nötige Sportbootführerschein teilweise hunderte Kilometer vom Einsatzort gemacht werden muss“, so Bernreiter. Auch die Möglichkeit der praxisorientierten, wohnortnahen Ausbildung, die bisher flächendeckend durch Vereine und Schulen in Bayern angeboten wird, würde mit der geplanten Neuregelung entfallen.
„Es könnte sogar so weit gehen, dass die Sportbootschulen in Bayern ihre Existenzgrundlage verlieren“, macht Bernreiter das Dilemma deutlich. Er setze sich dafür ein, dass Ausbildung und Prüfung weiterhin auch auf bayerischen Gewässern abgelegt werden können.

