NIEDERBAYERN – Die Arbeitslosenquote in Niederbayern ist im Oktober auf 3,8 Prozent gesunken – 0,1 Prozentpunkte weniger als im September. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sieht dennoch Grund zur Sorge, da die Industrie immer mehr unter Wettbewerbsdruck gerät.
Leichter Rückgang, aber höher als Vorjahr
Mit 3,8 Prozent liegt Niederbayern knapp unter dem bayerischen Durchschnitt von 3,9 Prozent. Dennoch liegt die Quote um 0,3 Prozentpunkte höher als im Oktober 2024. „Die Arbeitslosigkeit in Niederbayern sinkt leicht – das ist erfreulich. Trotzdem bleiben die Herausforderungen bestehen“, kommentiert Aiwanger die aktuellen Zahlen.
Industrie unter enormem Druck
Der Minister sieht die Ursachen in strukturellen Problemen: „Die bisher starke Industrie kommt immer mehr unter Wettbewerbsdruck. Zu hohe Steuern und Energiekosten, zu viel Bürokratie und eine schwache Auftragslage, vor allem im Handwerk und in der Industrie.“ Besonders betroffen seien die US-Zölle, die starke chinesische Konkurrenz und die Investitionszurückhaltung aufgrund unsicherer Lage.
Automobilbereich und Maschinenbau besonders betroffen
„Niederbayern ist stark im Automobilbereich und im Maschinenbau, und genau diese bisherigen Zugpferde kommen gerade besonders unter Druck“, warnt Aiwanger. Die Nähe zu Tschechien und Österreich verschärfe die Situation zusätzlich, da dort attraktive Mitbewerber bei Kosten und Bürokratie locken.
Große Unterschiede zwischen den Landkreisen
Die regionalen Unterschiede sind erheblich: Der Landkreis Kelheim weist mit 3,1 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote in Niederbayern auf. Die Stadt Straubing hingegen führt mit 6,2 Prozent die Negativliste an – ein deutlicher Anstieg um 1,0 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr und damit der höchste Anstieg in ganz Bayern.

