ROSENHEIM – Beim Landesfischereitag hat Bayerns Wirtschafts- und Jagdminister Hubert Aiwanger gemeinsam mit dem Präsidenten des Landesfischereiverbands Bayern, Axel Bartelt, eine Ausstellung über den vom Aussterben bedrohten Huchen eröffnet. Auch Fischotter waren ein Thema.
Fischotter im Visier der Kritik
Aiwanger nutzte die Gelegenheit, um erneut eine Senkung des Schutzstatus für den Fischotter zu fordern. Dieser sei „genauso wenig vom Aussterben bedroht wie der Wolf“ und müsse künftig „ordentlich gemanagt“ werden können. Aiwanger erklärte: „Wir dürfen nicht tatenlos zusehen, bis der Fischotter auch den letzten Huchen aufgefressen hat.“
Sorge um Huchen-Bestand
Der Huchen, einst als „König der Donau“ bekannt, sei laut Fischereiverband inzwischen nur noch in wenigen Gewässern Bayerns vertreten. Besonders betroffen seien Regionen wie der Regen und die Ilz, wo Fischotterpopulationen stark zugenommen haben. Der Landesfischereitag widmete sich deshalb vorrangig dem Schutz dieser bedrohten Fischart.
Ausnahmeverordnung für Entnahmen blockiert
Im Jahr 2024 hatte die Staatsregierung über eine artenschutzrechtliche Ausnahmeverordnung bereits Entnahmen von Fischottern ermöglicht. In Oberbayern wurden beispielsweise 26 Tiere zur Entnahme freigegeben. Doch mehrere dieser Maßnahmen wurden von Naturschutzverbänden beklagt – die Verfahren liegen seither auf Eis.
Aiwanger attackiert Umweltverbände
Der Minister kritisierte die Verbandsklagen scharf: „Praktikable Lösungen werden immer wieder von Verbänden außerhalb Bayerns lahmgelegt.“ Er forderte eine Einschränkung des Verbandsklagerechts und warf Berlin und Brüssel vor, mit dem Artenschutz „der Realität Jahrzehnte hinterherzuhinken“.
Kritik an Elektro-Zäunen
Auch das Aufstellen von Elektro-Zäunen zum Schutz vor Beutegreifern wie Fischottern oder Wölfen hält Aiwanger für kontraproduktiv: „Das ist nicht im Sinne des Artenschutzes, wenn darin Wasservögel, Frösche oder Igel verenden.“
Lob für Jugendarbeit der Fischer
Zum Abschluss lobte der Staatsminister den Landesfischereiverband für seine Jugendarbeit. Es sei wichtig, junge Menschen frühzeitig an Natur und Gewässerschutz heranzuführen.