MÜNCHEN / WÜRZBURG – Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat den Einstieg des Automobilzulieferers Brose in das Satelliten-Geschäft begrüßt. Das Unternehmen startet strategische Partnerschaften mit dem Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut (EMI), und der Tech-Firma Berlin Space Consortium (BSC). Standort der Produktion soll Würzburg werden.
Kleinsatelliten in Serienfertigung
Ziel der Kooperationen ist es, Kleinsatelliten und Schlüsselkomponenten für die Raumfahrt sowie hocheffiziente elektrische Antriebssysteme gemeinsam zu entwickeln und in industrieller Serienfertigung herzustellen.
Aiwanger erklärt: „Das ist eine echte Zukunftsperspektive für die Region und die Unternehmen. Unsere Vorgespräche waren erfolgreich. Gerade Bayerns Unternehmen und Forschungseinrichtungen tragen zur technologischen Stärke Deutschlands bei. Angesichts steigender Bedarfe müssen wir in Deutschland schnell, effizient und in hoher Qualität Satelliten bauen können.“
Brose bringt Automatisierungs-Kompetenz ein
Die Zusammenarbeit von Brose mit dem Fraunhofer EMI und dem BSC sei wie geschaffen: Brose bringt seine große Kompetenz in Automatisierung und Serienfertigung ein, um den Satellitenbau zukunftsfähig zu machen. Damit gewinnt der Raumfahrtstandort Würzburg weiter an Attraktivität und ist ein noch wichtigerer Baustein im bayerischen Raumfahrtökosystem. „Diese Meldungen brauchen wir gerade jetzt, wo vieles an industrieller Substanz verloren geht“, so Aiwanger.
In der Vergangenheit hatte es Strategiegespräche des Bayerischen Wirtschaftsministeriums und des Ministers persönlich mit beteiligten Partnern gegeben, um diese Kooperation anzubahnen.
Würzburg und die Region sind bereits heute ein zentraler Knotenpunkt für satellitenbasierte Technologien. Mit der Fraunhofer-Gesellschaft – vertreten durch das Institut für Silicatforschung und seit kurzem auch das Ernst-Mach-Institut (EMI) – sowie dem Zentrum für Telematik und der Universität Würzburg auf der Forschungsseite und mehreren leistungsfähigen Unternehmen und Start-ups auf der Industrieseite verfügt der Standort über eine breite Kompetenzbasis.
Zwei Millionen Euro Förderung
Das Bayerische Wirtschaftsministerium stärkt diesen Bereich gezielt: Unter anderem fließen rund zwei Millionen Euro in ein gemeinsames Vorhaben von Fraunhofer (Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut, EMI, Institut für Silicatforschung ISC sowie Institut für integrierte Schaltungen IIS) und dem Zentrum für Telematik ZfT zur Entwicklung eines Demonstrators für Kleinsatelliten in sehr niedrigen Erdumlaufbahnen. Diese Technologie gilt als besonders zukunftsweisend, etwa für Erdbeobachtung, Kommunikation und sicherheitsrelevante Anwendungen.

