LANDSHUT – Das bayerische Wirtschaftsministerium macht sich für den lokalen Einzelhandel stark. Das betonte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger beim Staatsempfang mit Podiumsdiskussion „Zukunft Einzelhandel – Zwischen Tradition und Innovation“ in Landshut.
Corona und Bürokratie belasten Branche
„Die Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie haben dem Einzelhandel stark zugesetzt. Aber auch Fachkräftemangel, Inflation und zu viel Bürokratie belasten die Branche“, erklärte Aiwanger. Deshalb habe die Staatsregierung gezielt Maßnahmen ergriffen, um den vielen lokalen Händlern in Bayern unter die Arme zu greifen und damit die Orts- und Stadtkerne zu beleben.
Neues Ladenschlussgesetz als Bürokratieabbau
Am wichtigsten ist das seit dem 1. August geltende bayerische Ladenschlussgesetz. „Das ist gelebter Bürokratieabbau, auf den wir schon lange gedrängt haben“, so Minister Aiwanger. Das Gesetz ermöglicht den Händlern bis zu zwölf lange Einkaufsnächte pro Jahr und die Öffnung von digitalen Kleinstsupermärkten bis 150 Quadratmeter Ladenfläche, die ohne Sortimentsbeschränkung durchgehend geöffnet sein können.
52.200 Unternehmen mit 571.200 Beschäftigten
Mit verschiedenen Projektwettbewerben und Förderprogrammen setzt das Wirtschaftsministerium gezielt Impulse für neue Ideen. „Wir ermutigen Händler, Kommunen und andere lokale Akteure dazu, sich zu vernetzen und neue Konzepte zu entwickeln“, so Aiwanger. Das Projekt „Erfolgreich handeln“ schult kostenfrei Händler bei aktuellen Herausforderungen wie Marketing, KI oder Prozessoptimierung.
Der Einzelhandel in Bayern zählt nach aktuellen Zahlen rund 52.200 Unternehmen mit fast 571.200 Beschäftigten und erzielt einen Umsatz von etwa 151,5 Milliarden Euro. Er ist damit die drittgrößte Branche im Freistaat nach Industrie und Handwerk.

