MÜNCHEN – Der Tierpark Hellabrunn freut sich über eine besondere Bereicherung in der „Welt der kleinen Affen“: Seit wenigen Wochen leben hier erstmals Zweifarbentamarine. Die auffällig gezeichneten Krallenaffen mit dem charakteristischen schwarzen, unbehaarten Gesicht und dem schneeweißen „Mantel“ gelten in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet in Brasilien als vom Aussterben bedroht.
Kleine Affen mit großer Bedeutung
Die kompakten, sehr agilen Krallenaffen erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von rund 30 Zentimetern und wiegen etwa 500 Gramm. Typisch ist der starke Farbkontrast: weißes Fell an Schultern und Oberkörper, braun bis dunkelbraun am Unterkörper, dazu das schwarze, unbehaarte Gesicht mit deutlich sichtbaren Ohren.
Winziges Verbreitungsgebiet um Manaus
In der Natur kommt der Zweifarbentamarin ausschließlich in einem sehr kleinen Gebiet rund um die Metropole Manaus im zentralen Amazonasgebiet vor. Zunehmend müssen sie sich mit kleinen, stark degradierten und fragmentierten Waldstücken um die wachsende Stadt begnügen. Die Art ist laut IUCN als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft.
Wichtiger Beitrag zum Artenschutz
„Die Ankunft der Zweifarbentamarine ist für uns in mehrfacher Hinsicht bedeutsam: Sie sind faszinierende Botschafter einer einzigartigen, aber hochbedrohten Regenwaldwelt“, sagt Tierparkdirektor Rasem Baban. Gleichzeitig stärke die Haltung des adulten Pärchens sowie eines Jungtieres das Erhaltungszuchtprogramm europäischer Zoos.
Internationale Zusammenarbeit für den Schutz
Die brasilianische Regierung hat seit 2009 insgesamt 172 Zweifarbentamarine für das Erhaltungszuchtprogramm weltweit an verschiedene Einrichtungen verliehen. Das Ziel ist es, eine Reservepopulation in den Zoos aufzubauen, deren Nachkommen nach der Wiederaufforstung in der Region wiederangesiedelt werden sollen.
Die Zweifarbentamarine sind ab sofort in der „Welt der kleinen Affen“ zu sehen. Besucher können den Schutz der bedrohten Art durch Patenschaften unterstützen.

