EICHSTÄTT – Anlagebetrüger erbeuteten in einem Zeitraum bis September 2025 mehr als 130.000 Euro von einem Mann aus dem Landkreis Eichstätt. Der Kontakt zum Opfer entstand über Werbeanzeigen im Internet.
Vier Chatgruppen mit falschen Trading-Tipps
Der Geschädigte machte über Werbeanzeigen in einem sozialen Medium auf vermeintliche Aktientipps aufmerksam und gelangte über diesen Weg in vier unterschiedliche Chatgruppen, in denen vermeintlich professionell Handelstipps ausgetauscht wurden. In allen vier Gruppen war die Vorgehensweise die gleiche: Zuerst tauschten die Teilnehmer Tipps zum Handel mit Aktien und Kryptowährungen aus, bevor dann zum Download einer vermeintlichen Trading-App geraten wurde.
Durch diese Apps sollte der Handel noch effizienter und günstiger stattfinden. Tatsächlich gaukelten die Betrüger dem 58-jährigen Angestellten einen Handel jedoch nur vor. Sein eingesetztes Kapital war bereits mit der Einzahlung von den Betrügern entwendet worden.
KI-Chatbots spielen weitere Chatteilnehmer
In den Chatgruppen befanden sich eine Vielzahl vermeintlicher Personen, die sich allesamt positiv über die Apps äußerten. So entstand der Anschein, es handle sich um ein seriöses Angebot. Tatsächlich handelte es sich bei den weiteren Chatteilnehmern jedoch ebenfalls um die Täter und teilweise um automatische, KI-generierte Chatbots.
8 Millionen Euro Schaden in der Region
Im laufenden Jahr erbeuteten Betrüger mit dieser Masche alleine in der Region 10 mehr als 8 Millionen Euro durch sogenannten Online-Anlagebetrug. Durch kein anderes Internetdelikt entstand mehr Schaden. 2025 registrierte die Kriminalpolizei Ingolstadt bereits mehr als 200 Fälle im Zuständigkeitsbereich.
„Dass es sich um eine Betrugs-Webseite handelt, kann man meist schon an der Aufmachung erkennen. Viele sehen sich sehr ähnlich, da häufig dieselben Technologieanbieter verwendet werden“, so Kriminalhauptkommissar Christian Reichmann von der Kripo Ingolstadt.