INNSBRUCK – Schock-Urteil gegen René Benko! Das Landesgericht Innsbruck verurteilte den ehemaligen Immobilien-Tycoon am Mittwoch (15.10.2025) zu zwei Jahren Haft. Der 48-jährige Ex-Milliardär schaffte 300.000 Euro vor seinen Gläubigern beiseite.
Fünfeinhalb Stunden Verhandlung
Fünfeinhalb Stunden musste sich der Signa-Gründer vor Gericht verantworten. Nachdem sich das Gericht am ersten Prozesstag früh vertagt hatte, weil wichtige Zeugen fehlten, sagten diese am Dienstag aus. Das führte zum Schuldspruch wegen Schädigung seiner Gläubiger.
Schenkung an Mutter als Beweis
Ein Schöffensenat sah es als erwiesen an, dass Benko durch eine Schenkung in Höhe von 300.000 Euro an seine Mutter Vermögen beiseitegeschafft hat. Im Fall einer Mietkostenvorauszahlung von 360.000 Euro sprach das Gericht ihn frei. Benko hatte sich als „nicht schuldig“ bekannt, sein Anwalt Norbert Wess forderte einen kompletten Freispruch. Oberstaatsanwältin Tea Krasa plädierte hingegen auf einen Schuldspruch.
Urteil gegen Benko noch nicht rechtskräftig
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Benko befindet sich seit Januar in Untersuchungshaft. Für den Tiroler Immobilieninvestor geht es um mehr als diese 24 Monate. Insgesamt gibt es zehn Ermittlungskomplexe im Fall rund um die Signa-Pleite, die zu weiteren Prozessen – und damit auch mögliche weitere Strafen – führen könnten. Die österreichische Justiz ermittelt in 14 Verfahren meist wegen schweren Betrugs und Untreue.
Benko: Vom Milliardär zum Insolventen
Der Sturz des Tirolers ist tief. Zu Glanzzeiten schätzten Experten Benkos Vermögen auf fast fünf Milliarden Euro. In Wien entwickelte er in bester Innenstadtlage das „Goldene Quartier“. Er beteiligte sich später an Gebäuden wie dem Chrysler Building in New York, dem Nobelkaufhaus Selfridges in London oder dem Elbtower in Hamburg. Im Herbst 2023 schlitterte das Immobilien- und Handelskonglomerat Signa aus mehr als 1130 Gesellschaften nach und nach in die Insolvenz. Steigende Zinsen und eigene Fehler hatten das Signa-Geschäftsmodell untergraben. Die Gesamtforderungen der Gläubiger an die Signa-Holding und ihre Einzelgesellschaften liegen im Milliarden-Euro-Bereich.