AYERN – Seit 6 Uhr am Donnerstag (07.08.2025) führten Spezialeinsatzkräfte acht Durchsuchungen in Bayern, Sachsen und Thüringen durch. Die Staatsschutzabteilung des Bayerischen Landeskriminalamtes ermittelt unter Sachleitung der Generalstaatsanwaltschaft München gegen sechs Personen wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Zusammenhang mit der Gruppe um Prinz Reuß.
Schießtraining zur Bundestag-Attacke
Den Beschuldigten wird vorgeworfen, Mitglieder oder Unterstützer der Vereinigung gewesen zu sein und gemeinsam mit bereits anderweitig festgenommenen zentralen Mitgliedern dieser Vereinigung im April 2022 auf einer ehemaligen Standortschießanlage der Bundeswehr nahe Bayreuth an einem Schießtraining mit Kurz- und Langwaffen teilgenommen zu haben. Nach den vorliegenden Erkenntnissen dienten diese Schießübungen der Vorbereitung eines möglichen Angriffs auf den Deutschen Bundestag.
Durchsuchungen in drei Bundesländern
Die acht Durchsuchungen fanden in Bayern (4), Sachsen (3) und Thüringen (1) statt. Sieben der Durchsuchungen fanden bei Objekten der Beschuldigten, eine bei Dritten beziehungsweise Zeugen statt. In Bayern durchsuchten die Beamten in den Landkreisen Forchheim und Nürnberger Land, in Sachsen im Erzgebirgskreis und Chemnitz sowie in Thüringen im Landkreis Eichsfeld. Bei den Beschuldigten handelt es sich um fünf Männer und eine Frau im Alter von 40 bis 61 Jahren.
Drei Haftbefehle vollstreckt
Gegen drei männliche Beschuldigte erwirkte die Generalstaatsanwaltschaft München bereits vorab jeweils den Erlass eines Haftbefehls wegen des dringenden Tatverdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und der Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens durch das Oberlandesgericht München. Die Haftbefehle und ebenfalls gerichtlich angeordneten Durchsuchungsbeschlüsse konnten vollzogen werden.
Waffen und Datenträger sichergestellt
Bei den Durchsuchungen stellten die Beamten neben Gegenständen, die dem Waffengesetz unterliegen, insbesondere Datenträger sicher, die nun auf be- oder entlastende Beweismittel ausgewertet werden.
300 Polizeibeamte im Großeinsatz
Unterstützt wurden die bayerischen Ermittler durch Kräfte der Bayerischen Bereitschaftspolizei, des Polizeipräsidiums Oberfranken und Ermittlern aus Thüringen und Sachsen. Insgesamt waren etwa 300 Polizeibeamte im Einsatz.
Die Personen stehen im Verdacht, sich zum Ziel gesetzt zu haben, die bestehende staatliche Ordnung gewaltsam zu beseitigen und durch eine eigene, bereits in Grundzügen ausgearbeitete Staatsform zu ersetzen. Führende Mitglieder dieser Gruppe um Prinz Reuß waren bereits am 7. Dezember 2022 in ganz Deutschland festgenommen worden.
Mit Blick auf die laufenden Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft München und des Bayerischen Landeskriminalamtes können derzeit keine weitergehenden Auskünfte erteilt werden. Es gilt die Unschuldsvermutung.