NÜRNBERG – Der Tiergarten Nürnberg hat am Dienstag (29.07.2025) zwölf Paviane töten lassen. Tierschützer reagierten mit heftigen Protesten und versuchten am Nachmittag, das Gelände zu stürmen. Die Polizei sperrte den Eingangsbereich weiträumig ab.
Zoo bleibt ganztägig geschlossen
Bereits am Morgen hatte der Tiergarten mitgeteilt, aus „betrieblichen Gründen“ geschlossen zu bleiben. Tierschützer vermuteten sofort, dass die angekündigte Tötung der überzähligen Paviane bevorstand. Sie sammelten sich für Proteste vor dem Haupteingang.
Emotionale Proteste eskalieren
Die Demonstranten hielten Protestbanner hoch und legten Blumen für die getöteten Tiere nieder. Am Nachmittag eskalierte die Situation: Ein Teil der Tierschützer versuchte, das Tiergartengelände zu stürmen. Die Polizei musste mit einem Großaufgebot eingreifen und den Haupteingang weiträumig absperren. Hier bei kam es zur Festnahme von sieben Personen, wie wir bereits berichteten.
Zwölf getötete Paviane bestätigt
Inzwischen bestätigte der Tiergarten die Tötung von zwölf Pavianen. Für 17:30 Uhr kündigte die Zooleitung eine Pressekonferenz an, um weitere Details bekanntzugeben. Der Deutsche Tierschutzbund hatte bereits angekündigt, Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz zu stellen. Die Organisation bezeichnet die Tötung gesunder Tiere als „grausamen Tabubruch“.
Die Situation vor dem Tiergarten bleibt angespannt. Die Polizei ist weiterhin mit starken Kräften vor Ort, um weitere Eskalationen zu verhindern.
PETA spricht von geplantem Massaker
Dr. Yvonne Würz, Fachreferentin bei PETA, erhebt schwere Vorwürfe gegen den Tiergarten und seinen Direktor Dag Encke. Sie wirft dem Zoo vor, gezielt Tiere zu züchten, um diese später zu töten: „Wer einfühlsame Lebewesen zu Unterhaltungszwecken züchtet und sie tötet, betreibt keine Arterhaltung, sondern Missbrauch.“ Laut PETA diene der Vorfall als Präzedenzfall zur Normalisierung sogenannter Überschusstötungen. Mehr dazu in unserem Artikel „Pavianmassaker im Tiergarten Nürnberg“ – PETA erstattet Strafanzeige.